Facharztpraxis für Radiologie

Standort Eller

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PRIVATPRAXIS Radiologie am Zoo

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Virtuelle Koloskopie – CT-gesteuerte Dickdarm-Untersuchung

Die virtuelle Koloskopie (VC), auch Kolonoskopie genannt, ist ein neues radiologisches, nicht-invasives High-Tech-Verfahren zur Untersuchung des Dickdarms. Bei dieser Untersuchung wird ein 3D-Datensatz für den Dickdarm sowie gleichzeitig für alle Organe des gesamten Bauchraums erstellt. Der Radiologe nutzt daraufhin eine hierfür speziell entwickelte Software anstatt eines Endoskops, um den gesamten Dickdarm von innen zu analysieren und differenzieren. In den U.S.A. ersetzt dieses neue Untersuchungsverfahren zunehmend die klassische Koloskopie.

Wann ist eine virtuelle Koloskopie nötig (Indikation)?

Die virtuelle Koloskopie hat das gleiche diagnostische Ziel wie die klassische endoskopische Koloskopie: es sollen vornehmlich Tumoren, gut- oder bösartige Polypen, aber auch entzündliche Prozesse sowie Stenosen rechtzeitig erkannt werden. Eine ausschließliche Indikation für eine virtuelle Koloskopie liegt bei schwierigen Befunden des Darmtraktes vor, bei denen die Einführung eines Endoskops erschwert oder unmöglich ist (z.B. bei tumorbedingten Darmstenosen, Sigma Elongatum, oder auch Patienten mit Blutungsneigung unter Einnahme von Blutverdünnern). Die VC wird sowohl als Vorsorgeuntersuchung als auch als Nachsorge durchgeführt. Derzeit wird die Untersuchung regulär nur von den privaten Kassen übernommen; bei den gesetzlichen Kassen kann ein Antrag auf Kostenerstattung (Einzelfallentscheidung) gestellt werden.

Was sind Vorteile und Nachteile der virtuellen Koloskopie?

Vorteile:

  • Erstellung eines Datensatzes hochaufgelöster 3D-Bilder des Dickdarms sowie des gesamten Bauchraums
  • Untersuchung bei schwierigen Befunden möglich und schmerzfrei (z.B. bei tumorbedingter Darmstenose, Kolitis, Divertikulitis, schwieriger Darmanatomie, z.B. Sigma Elongatum)
  • Keine Blutungsgefahr (geeignet für Patienten, die Aspirin, ASS, Marcumar etc. einnehmen)
  • Keine Einführung eines Endoskops
  • Keine Narkose oder Gabe von Beruhigungsmitteln
  • Extrem kurze Untersuchungszeit (20-30 Sekunden)
  • Präzise Dokumentation krankhafter Veränderungen zur Weitergabe an Therapeuten
  • Zeitgleiche Erfassung auch anderer Erkrankungen im Bauchraum (z.B. Lymphknoten- und/oder Organmetastasen)

Nachteile:

  • Strahlenexposition
  • Keine direkte Probebiopsie möglich

Wie muss man sich als Patient vorbereiten?

Zwei Tage vor der Untersuchung erhält der Patient hochwirksame Abführmittel zur Entleerung des Dickdarms. Während dieser Zeit sollte der Patient nur Wasser und Tee zu sich nehmen. Dadurch ist eine vollständige Darmentleerung gewährleistet: dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Bildqualität.

Wie ist der Untersuchungsablauf einer virtuellen Koloskopie?

Direkt vor der Untersuchung verabreicht der Radiologe dem Patienten ein Medikament zur Entspannung des Dickdarms und weitet den Dickdarm geringfügig durch die Zufuhr von Luft. Die Untersuchungszeit im CT dauert in Rücken-/Bauchlage jeweils nur ca. 20-30 Sekunden.

Wie erfolgt die Auswertung und Befundung der VC?

Nach Abschluss der Untersuchung erfolgt eine sehr aufwändige Auswertung der Bilddaten durch den Radiologen. Zunächst findet eine sehr detaillierte, virtuelle Navigation durch den Dickdarm statt (fly-through). Daraufhin wird der gesamte Dickdarm auch von außen differenzierbar gemacht sowie alle umgebenden Organe des Bauchraums ausgewertet. Durch dieses Verfahren werden kleinste Polypen, Tumoren, Divertikel, Engstellen (Stenosen) u. a. hochaufgelöst direkt dargestellt.